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Dr. Feelgood: Die Anfänge einer Kult-Band

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Dr. Feelgood: Die Anfänge einer Kult-Band

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Andrew Lauder, damals A&R-Mann bei United Artists, entdeckte die Feelgoods 1974 durch einen Tipp von Nick Lowe, der damals bei der Pubrock-Band Brinsley Schwarz spielte. Lauder stellte
gerade eine Beat-Group-Compilation zusammen, die auch zwei Tracks von Johnny Kidds einstiger Band The Pirates enthielt. The Pirates gehörten zu den Lieblingsacts von Lauder und Wilko Johnson, vor allem wegen Gitarrist Mick Green, dessen Stil Johnson fieberhaft nachzuahmen versuchte. „Nick kam zu UA, in ein sehr geselliges Büro mitten im West End“, erinnert sich Lauder. „Die Leute schauten einfach vorbei und sahen nach, ob es irgendwelche hörenswerte Platten gab oder einen Joint oder was auch immer. Er sagte: ‚Lustig, dass du die Pirates erwähnst. Vor zwei Tagen habe ich diese Gruppe entdeckt, die mich an sie erinnert. Sie heißt Dr. Feelgood. Du solltest sie dir ansehen, du wirst sie lieben.‘ Sobald ich konnte, ging ich zu einem Konzert von ihnen. Denn jede Band, die Nick an Johnny Kidd & The Pirates erinnert, ist einen Besuch wert.“

Lauder ging ins The Kensington, eines der wichtigsten Rock-Pubs in London, um sich die Gruppe anzuschauen. „Ich verliebte mich. Die Feelgoods ergaben für mich einfach Sinn. Ich dachte sofort:
‚Ich muss diese Typen unter Vertrag nehmen.‘ Kurz bevor wir sie signten, war da noch ein Gig an der Universität von Cardiff … Wir gingen zu so vielen Gigs wie möglich. Ich schleppte alle möglichen Leute mit hin, um sie ihnen zu zeigen: ‚Ihr müsst diese Band erleben!‘ Es war völlig anders als alles andere. Als es dann an die Vertragsverhandlungen ging, dauerte es nur ein paar Tage. Das passierte alles sehr schnell.“ Die Feelgoods verhielten sich wirtschaftlich seit jeher clever und kauften sich mit einem Teil ihres ersten Vorschusses „einen gebrauchten 40-sitzigen Bus“, wie Manager Fenwick stolz verkündet. Ein Teil des Feelgood-Ethos, zweifellos auch dank Fenwick selbst, bestand darin, stets so autonom wie möglich zu bleiben. Kein gemietetes Equipment, kein gemieteter Lieferwagen, nicht mal Tankstellen – oft brachten sie ihr eigenes Benzin aus Canvey Island mit, das aufgrund seiner Raffinerien „Oil City“ genannt wurde. Sie drehten jeden Penny zweimal um – so blieb mehr für Alk übrig. „Wir bauten diesen alten Bus um, installierten Stockbetten und verlängerten den Kofferraum, damit all das Equipment hineinpasste und das andere Zeug, das wir dabei hatten. Und dann fuhren wir damit zu unseren Gigs“, so Fenwick. „Ich habe tolle Erinnerungen an den alten Bus.“

Zum Glück mochte er das Feelgood-Mobil, denn als die Band im Sommer 1974 in die Rockfield Studios in der walisischen Provinz fuhr, um ihr erstes Album aufzunehmen, das letztlich den Titel DOWN BY THE JETTY tragen sollte (ein Zitat aus dem Text zu ›All Through The City‹, in dem es um Canvey Island geht), schlief er darin, weil die Unterkunft im Studio damals so „primitiv“ war. „Wir wurden gebeten, zum Rockfield zu fahren und irgendetwas einzuspie- len“, informierte Lee Brilleaux 1975 beiläufig das Magazin Sounds, und Wilko fügte hinzu: „Sie wollten, dass wir eine Single machen, und wir hatten etwa 20 Tracks aufgenommen. Keiner von uns war je in einem Studio gewesen. Wir waren einfach vier Kerle, die eine Platte machten.“ „Das Album entstand ziemlich schnell, in nur zwei Wochen im Rockfields“, erinnert sich Sparko. „Ich glaube, die meisten unserer Platten brauchten in etwa so lang. Wir arbeiteten immer so viel, dass es ein Problem darstellte, die Zeit für Aufnahmen zu finden. Das schadete uns wohl – wir hatten nie genug Zeit, um uns auf die Aufnahmen vorzubereiten. Die erste Platte war nicht so übel, weil wir die Lieder schon eine Weile live gespielt hatten.“ Ungewöhnlicherweise zog es die Feelgoods also nicht unbedingt ins Studio – um eventuell Erfolg zu haben, aus der Pubrock-Szene auszubrechen oder zu Stars zu werden. Vielleicht noch erstaunlicher ist, dass das United Artists nicht zu stören schien. „Sie wussten genau, worum es ihnen ging“, erzählt Andrew Lauder. „Dass sie so fokussiert waren, machte es einfacher. Alles schien so genau vordefiniert, dass man nicht darüber nachdenken brauchte, man musste einfach nur mitmachen. Es verlangte nicht viel Arbeit, es ging mehr darum, sich ihnen nicht in den Weg zu stellen.“

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