Er kann’s auch ganz allein: ein Foo Fighter auf solistischen Abwegen.
Seit Dave Grohl als 17-jähriger Schlagzeuger in die Lokalband Scream einstieg, suchte er künstlerische Herausforderung, musikalische Vervollkommnung und permanente Horizonterweiterung. Was er zuerst bei der Grunge-Legende Nirvana, nach deren unrühmlichem Ende bei seiner eigenen Truppe Foo Fighters als Frontmann fand. Mit der EP PLAY gönnt sich der 49 Jahre alte Multi-Instrumentalist ein recht ambitioniertes Soloprojekt. Sämtliche Instrumente, darunter Schlagzeug, Bass, Fender-Rhodes-Piano und gleiche mehrere E-Gitarren, spielte er im Multitrackverfahren ein, wie Grohl in schwarzweißer Doku samt Einführung per Kameratrick eindrucksvoll vorführt.
Stilistisch ließe sich das 23-minütige Instrumentalstück ›Play‹, inspiriert vom Musikunterricht der eigenen Kinder, im experimentellen Prog-Rock-Freestyle mit Noise-Tendenz eines Steven Wilson einordnen. Anfänglich heftiges Tempo wechselt erst mit subtilerer Rhythmik, um dann doch wieder tüchtig voranzupreschen und bis zum Finale herrlich spannungsgeladen zu bleiben.
8/10
Dave Grohl
PLAY
RCA/SONY