Ob Buddy Holly, der den Kids beibrachte, eine Fender Stratocaster zu begehren, George Harrison als Pionier des amerikanischen Folkrock oder Steve Jones von den Sex Pistols, der uns die Rhythmusgitarre lehrte: Einige Gitarristen – und natürlich ihre Alben – hatten die Macht, die Welt zu verändern. Sie sorgten für einen Wandel im musikalischen Geschmack, töteten ein Genre und ersetzten es durch ein anderes. Der Rock’n’Roll war der Genozid des Country, Grunge vernichtete den Hair Metal und Oasis machten eine Zeitlang einfach alles platt. Diese Platten diktierten, welche Klamotten wir trugen, wie wir sprachen und, ja, sogar welche Drogen wir nahmen. Wir werfen einen chronologischen Blick auf 21 Alben, die nicht nur die Gegenwartskultur beeinflusst haben, sondern auch die Art veränderten, wie Gitarristen ihr Instrument spielen und welches Equipment sie dazu benutzen.
„Ich habe die Les Paul verdammt noch mal nicht wieder eingeführt“, sagte Slash 1996 dem Magazin
„Guitar Shop“. „Sie war nie weg. Nur hat wohl niemand, der wirklich bekannt und weltweit auf Tour war, Les Pauls gespielt in der Zeit, als Guns anfingen.“ Fairerweise muss man sagen, dass Ozzy-Protegé Randy Rhoads und auch John Sykes von Thin Lizzy/Whitesnake/Blue Murder in den 80ern der Les Paul Custom auch in einem Ozean von „Super-Strats“ die Treue gehalten haben.
Doch trotz seiner Beschwerden und Bescheidenheit war es Slash, der die Les Paul Standard wieder cool machte. Gary Moore besiegelte diese Rehabilitation dann 1990 mit STILL GOT THE BLUES, seinem
Liebesbrief an Les Paul. Übrigens: Auch wenn Gibson massiv davon profitierte, dass Slash auf APPETITE eine Les Paul spielte, war die Gitarre, die auf einem Großteil des Albums zu hören ist, tatsächlich eine Kopie, angefertigt vom Gitarrenbauer Kris Derrig.



